Eine Bibliographie der gesamten deutschen Jagdliteratur existiert bislang nicht. Es gibt allerdings Vorarbeiten: 1976 publizierte der Jagdwissenschaftler und Industrielle Kurt Lindner (1906–1987) seine immer noch grundlegende „Bibliographie der deutschen und der niederländischen Jagdliteratur von 1480 bis 1850“ (Berlin, New York 1976). Doch dieses Kompendium erfasst nur die Anfänge der deutschsprachigen Jagdliteratur und bedarf nach 40 Jahren der Ergänzung bzw. stellenweise auch der Überarbeitung. Zahlreiche damals nicht auffindbare und für immer verloren geglaubte deutschsprachige Jagdbücher sind mittlerweile durch die stetig fortschreitende Erfassung von Altbeständen in öffentlichen Bibliotheken wiederaufgefunden und damit zugänglich.
Als Fortführung des Lindner‘schen Werkes publizierte Sigrid Schwenk den Teilband „Bibliographie der deutschsprachigen Jagdliteratur von 1851 bis 1945. Band 1, A–K“ (Berlin, New York 1997). Dieser ist leider unvollständig und häufig unsauber recherchiert. Zahlreiche Werke mit dem Hinweis „Nicht nachweisbar“ hätten nach kurzer Recherche gefunden sowie exakt bibliographiert werden können. Nichtsdestotrotz ist dieser Band eine Bereicherung und Grundlage für weitere Vorhaben.
Ein weiteres wichtiges Kompendium ist die von Rolf Schlenker erstellte „Bibliographie der deutschen vogelkundlichen Literatur von 1480 bis 1850“ (Stuttgart 2004), denn die deutsche vogelkundliche Literatur enthält zahlreiche die Jagd betreffende Werke, wobei für Jagdliebhaber überwiegend Titel über den Vogelfang sowie Monographien von Interesse sind.
Nicht zu vergessen sind private Sammlungskataloge wie das vierbändige Werk „Hunting, Hawking, Shooting“ (London 1928–37) von C. F. G. R. Schwerdt sowie der umfassende Katalog „Alte deutsche Jagdliteratur des 16.–19. Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Jagdbibliographie“ (Augsburg 2006) von Ekkehard v. Knorring. Die Schwerdt‘sche Sammlung beinhaltete eine Vielzahl von Seltenheiten, darunter auch einige deutschsprachige Jagdtitel. Leider ist sie nicht mehr existent. Der Bücherfreund kann also nur noch auf die Katalogbeschreibungen zurückgreifen, welche sehr präzise ausgeführt und selten fehlerhaft sind. Der Schwerpunkt der Sammlung v. Knorring liegt im 19. Jahrhundert – ebenfalls mit zahlreichen und teils sehr seltenen Titeln aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die deutschsprachige Jagdliteratur bis 1850 gut erfasst ist und lediglich ergänzt werden muss. Zwischen 1850 und 1945 erfolgte die Erfassung nur im begrenzten Umfang. Schwenk deckt unvollständig den Teil A–K ab, v. Knorring erfasst umfassend bis 1899, aber natürlich nur das, was sich in seiner Sammlung befindet. Es liegt damit auf der Hand, dass die bibliographischen Lücken zwischen 1900 und 1945 gewaltig sind. Der Erscheinungszeitraum nach 1945 ist überhaupt noch nicht bearbeitet worden.
Ziel dieser Bibliographie ist es, die gesamte deutschsprachige Jagdliteratur zu erfassen. Dabei werden insbesondere Fachliteratur und Zeitschriften bibliographiert. Aber auch die bisher vernachlässigte Jagdbelletristik sowie die jagdliche Reiseliteratur nebst jagdlicher Sekundärliteratur soll berücksichtigt werden. Neben den bibliographischen Angaben werden – wenn möglich – Titelblatt und Originaleinband abgebildet, bei Zeitschriften zusätzlich das Inhaltsverzeichnis.
Die Datenbank wird über die nächsten Jahre kontinuierlich wachsen und durch weitere Bereiche wie „Autographen“ oder „Informationen zu Autoren“ erweitert werden. Sie soll Handwerkszeug für Jäger, Jagdbuchsammler, Antiquare und alle Interessierten werden.